Orgelneubau

Eine neue Orgel für die Dreifaltigkeitskrche

Die Orgel, die anlässlich des 400. Jahrestages der Protestation zu Speyer 1929 von der renommierten Firma Steinmeyer (Oettingen) für die Dreifaltigkeitskirche Speyer gebaut wurde, war in die Jahre gekommen und stark renovierungsbedürftig geworden. Zuletzt musste sie wegen Brandgefahr stillgelegt werden.

Bei der Entscheidung zur gründlichen Renovierung und Sanierung der Kirche ab 2007 war schnell klar, dass auch die Orgel mindestens überarbeitet werden muss. Letztlich hat man sich für einen Neubau in den alten Gehäusen entschieden. Drei Gründe waren dafür ausschlaggebend.

Die Orgelbauer von Steinmeyer mussten 1929 für den Einbau der elektropneumatischen 41 Register mit Hauptwerk, Schwellwerk, Rückpositiv und Pedal die bestehenden Gehäuse von Ignatius Will (1716) und Georg Geib (1791) erweitern. Dabei fiel der Durchgang hinter der Orgel zum Turm weg. Zwischen dem erweiterten Rückpositiv und dem Hauptgehäuse war kein Platz mehr für den Spieltisch, der deshalb an der rechten Seite aufgestellt wurde. Schließlich war das Gehäuse so vollgestellt, dass mehrere Register unerreichbar waren und nicht gewartet werden konnten. Darüber hinaus unterliegen zahlreiche Teile der elektropneumatischen Traktur einem Verschleiß, dessen Beseitigung wegen der ungünstigen Bauweise extrem kostenaufwändig ist. Letztlich war aber auch der Klang nicht ganz zufriedenstellend, weil einige Pfeifen zu tief im Gehäuse standen und sich nicht richtig entfalten konnten.

Nach ausführlichen Diskussionen, einigen Orgelfahrten zu Instrumenten von Orgelbauern, die für einen Neubau in Frage kamen, und intensiver Abstimmung mit den Sachverständigen fiel die Wahl auf eine Kooperation der Orgelwerkstätten Alexander Schuke (Werder/Havel) und Tilmann Trefz (Kernen-Rommelshausen).

Die neue Orgel wird mit 34 Registern auf Schleifladen und mit mechanischer Traktur kleiner und damit wartungsfreundlicher. Dies liegt vor allem daran, dass die Schleifladen weniger Platz beanspruchen als die Taschenladen der bisherigen Orgel. Die Orgel wird kein Schwellwerk mehr haben, was aber angesichts der zahlreichen Register, mit denen eine Fülle von Klangabstufungen zur Verfügung steht, kein Nachteil sein muss. Werke, die unbedingt eines Schwellwerks bedürfen, können zum Beispiel bei Konzerten in der Gedächtniskirche gespielt werden.

Letztlich wird der Klang der Orgel sich mehr an seiner barocken Umgebung orientieren, ohne eine Barockorgel zu imitieren. Vielmehr haben sich die Orgelbauer ausführlich mit der Bauweise des Barock beschäftigt, um die Erkenntnisse in die heutige Zeit zu übersetzen.

So können schließlich Raum, Kunst und Klang wieder zu einer mit allen Sinnen erlebbaren Einheit zusammengeführt werden.